Ein Jubiläum konnten Geschäftsführung und Mitarbeiter des DRK Rettungsdienstes Main-Kinzig dieser Tage begehen. Das Qualitätsmanagement-System des Unternehmens wurde mit Absolvierung des zugehörigen Audits zehn Jahre alt. Die Anwendung des Systems reicht bis Januar 2003 zurück. Damals führte der DRK Kreisverband Hanau e.V. für seinen Rettungsdienst die Neuerung ein, die in den folgenden Jahren auch von dem eigens gegründeten Tochterunternehmen, der DRK Rettungsdienst Main-Kinzig gGmbH, übernommen und weiterentwickelt wurde. Doch nicht nur in Hanau stellte die erste Zertifizierung nach der zu diesem Zeitpunkt gültigen Norm DIN EN ISO 9001:2000 ein Novum dar, handelte es sich doch um den ersten DRK Kreisverband in Hessen, der dieses System einführte. Dass die Verantwortlichen damals mit besonderem Weitblick agierten, zeigte sich spätestens 2011, als die Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems allen mit der Erbringung rettungsdienstlicher Leistungen beauftragten Unternehmen im Hessischen Rettungsdienstgesetz verbindlich vorgeschrieben wurde.

Während viele Organisationen zu diesem Zeitpunkt noch mit der Entwicklung und Einführung eines entsprechenden Systems befasst waren, konnten Verantwortliche und Mitarbeiter des DRK Hanau schon von den Erfahrungen in der täglichen Anwendung profitieren. Dabei waren die vergangenen zehn Jahre geprägt durch einen stetigen Wandel. Stellvertretend für die zahlreichen Veränderungen verweist Stefan Betz, Geschäftsführer des DRK Rettungsdienstes Main-Kinzig, auf die sich kontinuierlich erhöhenden Anforderungen an die Aus- und Fortbildung des Rettungsdienstpersonals sowie bei der Einhaltung von Hygienevorschriften. Auch der Umzug von Geschäftsstelle und Rettungswache ins neue Gefahrenabwehrzentrum im vergangenen Jahr stellte ein besonderes Ereignis dar, das ebenso eine umfangreiche Anpassung und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagement-Systems mit sich brachte.

Den Beleg für eine weiterhin erfolgreiche Umsetzung des Qualitätsmanagements erhielt der DRK Rettungsdienst Main-Kinzig vergangene Woche durch Sonja Sieger vom TÜV Hessen, die ein zweitägiges Audit durchführte. Ihr besonderes Augenmerk lag dabei auf den Bereichen der Einsatzdokumentation sowie der Kundenzufriedenheit und des Bestellwesens. Weiterhin wurde die Einhaltung der Hygienestandards sowie der Vorschriften des Medizinproduktegesetzes überprüft. Dazu führte Sieger Begehungen auf Rettungswachen in Hanau, Maintal und Rodenbach durch. Dabei fiel ihr vor allem der hohe Grad an Organisationsstruktur und Vereinheitlichung, etwa im Hinblick auf das Erscheinungsbild, auf.

Dass das Qualitätsmanagement-System auch künftig einer ständigen Weiterentwicklung im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses bedarf, verdeutlicht Geschäftsführer Betz mit dem Hinweis auf ein System zur mobilen Datenerfassung. Dessen Einführung erfolgt schrittweise in den kommenden Monaten und beinhaltet die Umstellung der bisherigen Einsatzdokumentation auf ein elektronisches System. In einem zweiten Schritt ist dann auch die Anpassung des Qualitätsmanagements auf die papierlose Dokumentation vorgesehen. Neben dem ökologischen Aspekt der Papiereinsparung sieht er als weiteren Effekt vor allem die leichtere Auswertbarkeit der Daten und damit die schnellere Erkennbarkeit und Umsetzung von Verbesserungspotentialen für die kommenden Jahre.