Bundes- und Landtagsabgeordnete erkundigen sich zur Gewalt gegen Einsatzkräfte
Das Thema der Gewalt gegen Einsatzkräfte bildete den Anlass eines Informationsgesprächs mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert und dem Landtagsabgeordneten Max Schad, die mit Jannik Marquart und Pascal Reddig von zwei Vertretern der Jungen Union Main-Kinzig begleitet wurden.
Geschäftsführer Stefan Betz und Bereichsleiter Marc Fischer schilderten den Gästen die vermehrten Übergriffe verbaler und tätlicher Art, die gerade durch soziale Medien eine erhöhte mediale Aufmerksamkeit erhalten. Beide betonten, dass in vielen, aber längst nicht allen Vorfällen in der Vergangenheit Alkohol und Drogen eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben. So führten gerade auch gewisse psychische Grunderkrankungen immer wieder zu Gewalttätigkeiten gegenüber den Rettungskräften.
Die Politiker zeigten sich erstaunt, dass der am 30. Mai 2018 in Kraft getretene §114 des Strafgesetzbuches, der Vollzugsbeamte und Rettungskräfte besser schützen soll und eine Strafandrohung zwischen drei Monaten und fünf Jahren vorsieht, noch immer nicht zu einer Entspannung der Situation geführt habe, was von Seite der DRK-Vertreter aber als nicht verwunderlich angesehen wurde, da es bislang an entsprechenden Urteilen mangele.
Zu vergleichen sein dürfte dies mit den Erfahrungen zur Rettungsgasse. Neben der häufigen Präsenz in den Medien in Form von Hinweisen während des Verkehrsfunks, aber auch durch entsprechende Urteile gegenüber „Rettungsgassenverweigerern“ und Schaulustigen konnte eine deutliche Verbesserung der Situation festgestellt werden.
Als weitere Thematik beleuchtete Betz die siebenjährige Übergangsfrist der Ergänzungsprüfungen vom Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter. Er bezeichnete den Zeitraum des Übergangs als zu eng gesteckt. Zwar habe das DRK in Hanau bereits frühzeitig die Weichen zum Thema Aus- und Weiterbildung gestellt und werde aller Voraussicht nach die selbst gesteckten Ziele erreichen können. Allerdings erläuterte er aber auch, dass insbesondere benachbarte Bundesländer bislang weit vom Erreichen dieser Ziele entfernt seien und damit zur Sicherstellung des Rettungsdienstes im eigenen Zuständigkeitsbereich bald mit dem Abwerben des Personals beginnen würden.
Abschließend erkundigten sich Leikert und Schad nach dem Fortgang der Bauarbeiten zur neuen DRK-KITA in Langenselbold. Diese verliefen laut Betz bislang nach Plan, so dass weiterhin die Eröffnung zum Ende des Jahres 2019 geplant sei.